Anna Ahmatova

Anna Andreevna Ahmatova (Pseudonym von Anna Gorenko), geboren am 11.(23.)6.1889 in Bolʼšoj Fontan (Odessa). Der Vater war Ingenieur-Mechaniker a.D. bei der Handelsmarine. Kindheit und Jugend bis 1905 in Carskoe Selo (St.Peterburg). Nach der Scheidung der Eltern 1905 lebte die Mutter mit den Kindern ein Jahr in Evpatorija (Krim). Letzte Schulklasse 1907 in Kiev. Jura-Studium in Kiev, Philologie-Studium in St.Peterburg. 1910 bis 1918 Ehe mit Nikolaj Gumilëv (1921 als Verschwörer von der Tscheka erschossen). 1912 Geburt des einzigen Sohnes Lev. Reisen nach Paris (1911) und Norditalien: Florenz, Bologna, Venedig, Padua, Pisa (1912). Stark beeindruckt von italienischer Malerei und Baukunst („…wie ein Traum, den man nie im Leben vergißt“). Erstes Gedichtbuch 1912, zweites 1914 mit großem Erfolg publiziert. 1911 Mitglied der neuen Gruppe „Ceh poėtov“ (Dichterzunft), Beginn der antisymbolistischen Bewegung der Akmeisten (mit Gumilëv an der Spitze). Nach der Oktoberrevolution weigerte sie sich auszuwandern; vorübergehend Bibliothekarin im Agronomischen Institut; Puškin-Forschung; anhaltendes Interesse für die Baukunst von St.Peterburg. Von 1922 bis 1940 keine Publikationen: Ahmatova wird als klassenfremd eingeschätzt, ignoriert oder scharf kritisiert. In den dreißiger und vierziger Jahren dreimalige Verhaftung ihres Sohnes (1935, 1938, 1949); verzweifelter, vergeblicher Kampf der Mutter um seine Befreiung (rehabilitiert erst 1956). Verhaftung und Tod von ...